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BDL - Berufsverband Deutscher Laborärzte e.V.

Labormediziner stellen Bedarfsplanung schlechtes Zeugnis aus


Düsseldorf, 5.8.2014
Die flächendeckende laborärztliche Versorgung in Deutschland hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren nicht verbessert. Im Gegenteil: Die Bedarfsplanung, die die ärztliche Niederlassung regelt und der seit Anfang 2013 auch die Laborärzte unterliegen, hat bestehende Probleme eher verschärft und niederlassungswillige Laborärzte verunsichert. Dieses Fazit zieht der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) in einer Stellungnahme an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).

Der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski schloss sich der Kritik des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen an, der in seinem letzten Gutachten bemängelt hatte, „dass es bis heute keine wirkliche Bedarfsermittlung gibt, die auf fundierten empirischen Füßen steht“. Der BDL-Vorsitzende forderte daher, entweder die Laborärzte und die anderen technischen Medizinfächer wieder aus der Bedarfsplanung herauszunehmen oder einen einzigen, das gesamte Bundesgebiet umfassenden Planungsbezirk zu schaffen.

Er begründete dies mit dem Hinweis, dass die jetzige Bedarfsplanung weder die Mitversorgungseffekte zwischen Stadt und Land berücksichtige, noch die Tatsache, dass manche Untersuchungen nur in wenigen, hochspezialisierten medizinischen Laboratorien möglich seien.

Die Laborärzte sind zudem mit einer steigenden Zahl von Überweisungsfällen konfrontiert. Die Zunahme, die der Alterung der Gesellschaft und der damit ständig höher werdenden Morbidität geschuldet sei, lasse sich wegen der Zulassungsbeschränkungen kaum noch kompensieren. Die demografische Entwicklung unterstreiche zugleich die Notwendigkeit einer wohnortnahen Versorgung. Gerade betagte Patientinnen und Patienten könnten ohne labor-medizinisches Verlaufsmonitoring nicht leitliniengerecht behandelt werden.

Das hier sichtbar werdende Dilemma beeinflusse auch die flächendeckende allgemein- und fachärztliche Versorgung. „Eine erreichbare Versorgung mit diagnostischen Leistungen ist systemrelevant und sichert die Gleichbehandlung der Bürger in Stadt und Land“, betonte der BDL-Vorsitzende.

Die jetzige Bedarfsplanung verunsichere zudem niederlassungswillige Laborärzte. Sie fürchten, kurzfristige Änderungen der Planungsbezirke oder überraschende Zulassungssperren könnten den notwendigen Investitionen in die extrem teure Labortechnik die wirtschaftliche Basis entziehen. Die Angst vor einer medizinisch nicht begründeten Leistungsausweitung durch die Zulassung weiterer Laborarztsitze hält Bobrowski für unbegründet, da Laborärzte nur auf Anforderung anderer Arztgruppen tätig werden.



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